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Paella ist eine Diva

Oh ja – speziell im Raum Valencia lassen die Spanier nichts auf ihre Paella kommen.

Vermarktungstechnisch ist die Paella sehr gut aufgestellt. Sollten die Spanier mal den Stier als Wahrzeichen abschaffen, schlage ich hiermit die Paella als Ersatz vor.

Fälschlicherweise wird die Paella oft als spanisches Nationalgericht bezeichnet. Stimmt aber gar nicht. Die Paella ist ein traditionelles Gericht aus der Region Valencia. Ja, und was vielleicht noch überrascht: Die traditionelle Paella ist OHNE Fisch!

Im Grunde besteht die valencianische Paella nur aus Reis, viel Safran, Hühnerfleisch, Schweinefleisch und Kaninchenfleisch. Ansonsten kommen noch Tomate, Paprikaschote und Bohnen dazu. Fertig ist das köstlich Mahl.

Die Paella „mixta“ oder „marisco“, oder „Arroz negro“ (schwarzer Reis), sind abgewandelte Reisgerichte, die z. B. auch Meeresfrüchte, Fisch und andere Delikatessen enthalten. Es gibt zahlreiche Paella-Varianten und mindestens ebenso viele Zubereitungsmöglichkeiten innerhalb Spaniens.

Jedoch auf eines wird überall großen Wert gelegt: Auf den Reis. Der darf nämlich nicht klebrig sein, sondern körnig und noch bissfest.

Nördlich von Vinaròs befindet sich – an der Mündung des Ebro – das Ebrodelta, das das größte Reisanbaugebiet Spaniens ist. Also dort weiß man schon, was reistechnisch Sache ist.

Falls Sie nun im Supermarkt im sonnigen Süden stehen und stundenlang versuchen, die unzähligen Reissorten zu unterscheiden: Für eine Paella nehmen Sie „arroz bomba“, der wird eben dort in Valencia auch angebaut. Notfalls greifen Sie zu einem „Langkornreis“.

Aber wehe dem, der Risottoreis für eine Paella verwendet!! Banausen!

Die Valencianer sind unglaublich stolz auf ihre Paella. Ganz anders als z. B. auf Mallorca, wo man gute Paella häufig nur auf Vorbestellung bekommt, steht das traditionelle Reisgericht so gut wie auf jeder ganz normalen Speisekarte. Sie gehört einfach zum Leben dazu, auch beim gesellschaftlichen Leben auf Festen oder Märkten fehlt sie nicht und zuhause kommt sie gerne als „Resteverwerterin“ auf den Tisch, aber ohne großes Tamtam.

Ja, logisch habe ich auch ein Rezept. Das kommt nach. Vorfreude soll ja die schönste sein!!!

P.S. – Tipp: In spanischen Supermärkten gibt es übrigens z. B. von der Marke „Carmencita“ eine Paella Gewürzmischung – speziell auch „Paellero Valenciana“.  (Ist in Tütchen abgepackt). Also, das könnte man von mir aus gerne nach Deutschland importieren – LECKER!

 

Diva Paella
Paella ist eine Diva
Paella Kunst am Haus
Paella Kunst am Haus

Valencia – mediterran und avantgardistisch

Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung von der Einzigartigkeit dieser Stadt, als wir zum ersten Mal mit dem 7:20 Uhr-Zug von Vinaròs aus pünktlich um 9:07 Uhr am Hauptbahnhof del Norte in Valencia ankamen. Wir wollten uns einfach ein wenig umsehen, uns treiben lassen – natürlich nicht ohne Straßenkarte in der Tasche. Hier möchte ich schon gleich einen Tipp loswerden: Besorgen Sie sich unbedingt von einer Tourist-Information in Valencia eine Straßenkarte. Die ist genauer als andere, die Sie in Buchhandlungen kaufen können, denn die Straßennamen sind auf Valencianisch und auf den gekauften Karten stehen die spanischen Namen. Es ist ein wenig mühsam sich durch die Straßen zu kombinieren – besonders, wenn man keinen Orientierungssinn hat.

Valencia ist ursprünglich auf einer Insel entstanden, die von einem Arm des Flusses Turia umgeben war. Dieser Fluss musste nach einer Hochwasserkatastrophe im Jahr 1957 aus der Stadt hinausgeleitet werden und das nun leere Flussbett wurde im Laufe der folgenden Jahre immer mehr begrünt, sodass sich heute ein wirklich herrlicher riesiger – etwa 9 km langer Garten im Bogen durch Valencia zieht. Diesen Grünstreifen erkennen Sie auf Ihrer Straßenkarte natürlich sofort. Hoffentlich sind Sie gut zu Fuß, denn diesen Park sollten Sie ansteuern, wenn Sie etwas fürs Auge geboten haben wollen. Die Wege im breit angelegten Park sind sehr gut ausgebaut, hier können Sie laufen und laufen und laufen und können sich nicht verlaufen. Halten Sie den Foto bereit – es grünt und blüht überall – insbesondere im Mai werden Sie sich wünschen, auch den Duft der Orangenblüte fotografieren und mit nach Hause nehmen zu können.

Also, wenn die Füße noch nicht glühen, folgen Sie dem Park Richtung Süden, denn dort – am Ende – befindet sich die Stadt der Künste und Wissenschaften „La Ciudad de las Artes y las Ciencias“. Ich war überhaupt nicht auf den Anblick vorbereitet, der sich uns – nachdem wir den Palau de la Musica passiert hatten und den schon beeindruckend fanden – bot:

Strahlend weiße, außerirdisch anmutende Bauten – umgeben von türkis-klarem Wasser auf das die Sonne herunter scheint. Ich bin zwar schon viel herumgekommen, aber dieser Anblick hat wirklich großen Eindruck auf mich gemacht.

Ich habe mir sagen lassen, dass Blogeinträge nicht zu lange sein dürfen, da der geneigte Leser sonst ermüden könnte. Deshalb erst mal ein paar Bilder hier – weitere Artikel zu Valencia folgen natürlich!