Gut ist natürlich, wenn man schon darauf gefasst ist, dass nicht nur in der Siesta-Zeit nix geht, sondern auch, wenn ganz Spanien „A las once“ macht.
Jaaa – vormittags um 11:00 Uhr machen die Spanier ein kleines Päuschen, schnabulieren Tapas in einer Bar oder am Arbeitsplatz, trinken einen vino oder einen Kaffee und kommen irgendwann ganz gemächlich zu ihrem Arbeitsplatz zurück. Besonders spannend finde ich das auf der Post – dort bleibt die Menschenschlange, deren einzelne Glieder tatsächlich eine Nummer gezogen haben, um irgendwann dranzukommen, ganz geduldig stehen, bis der Schalter dann eben wieder besetzt wird.
Manchmal kaut der Angestellte noch gemächlich wenn er vom Nebenraum reinkommt und macht einen entspannten Witz mit seinem Arbeitskollegen, bevor er sich umständlich und wiederum gemächlich auf seinen Stuhl setzt. Dann aber braucht er noch einen Moment – der durchaus so 2 bis 3 Minuten dauern kann, um in seinen Schubladen zu kramen, die Dinge darin hin und herzuschieben, zu sichten, was sich darin befindet, bevor er auf den Knopf drückt, sodass die Nummern-Leuchtanzeige auf den nächsten Kunden umspringt.
Entspannt und mit der Zunge noch ein wenig in seinen Zähnen puhlend lächelt er nun den Glücklichen an, der endlich drankommt.
Es ist schön, keine gestressten Leute in den Behörden oder Läden zu sehen. Richtig schön.