Natürlich weiß ich auch, was Termindruck oder Abgabefristen sind und wie es sich anfühlt, viel zu viel um die Ohren zu haben.
Man/frau steckt mittendrinnen in seinem stressigen Leben, hetzt von Punkt zu Punkt und findet den Ausgang nicht. Ja – aber die Krux bei der Geschichte ist, dass meistens man/frau den Ausgang überhaupt nicht sehen will, weil man/frau eigentlich Angst hat, rauszugehen und dann nicht mehr hereinzukommen.
Das wirklich interessante dabei ist aber das sichere Wissen darum, dass man eben doch wieder reingehen könnte, steht man erst mal draußen, aber dass man das dann sehr wahrscheinlich überhaupt nicht mehr will. Erst einmal die frische Außenluft geschnuppert, geht keiner mehr freiwillig in die Muffbude zurück.
Also wissen wir ganz genau, dass wir wieder rein könnten, aber dann nicht mehr zurück wollen, deshalb gehen wir nicht raus (sehr kompliziert!).
Tja, aber all das zurückzulassen, das da drinnen ist, für das man sich jahrelang kaputtgeschuftet hat, will Mensch auch nicht und deshalb rast er weiter in seinem Gefängnis von Punkt zu Punkt und redet sich fest ein, dass es gar keinen Ausgang gibt.
So stricken wir unser Leben: Mit ganz festen Maschen, damit auch alles gut hält, das Werk groß und größer und schön und schöner und dicht und dichter wird. Das Maschenwerk soll gleichmäßig und am besten perfekt sein, damit man nichts mehr auftrennen muss, dass auch kein Loch entsteht.
Auftrennen bedeutet Rückschritt.
Aber: Was könnte man mit so viel Potenzial eines aufgetrennten Lebens doch so viel Neues, noch viel Schöneres und auch Aufregenderes Neues stricken – immer und immer wieder; mit herrlichen Lochmustern, sodass die frische Außenluft in jede Masche dringen kann.
Mach die Augen auf und suche den Ausgang.